Das GROW Modell – Verbesserungen systematisch herbeiführen
Als Projektleiter, Coach oder Wissensarbeiter bzw. deren Berater bist Du mit folgenden Fragen konfrontiert:
- Womit können wir schnell und unkompliziert die im Projekt auftretende Probleme lösen?
- Was hilft bei der geistigen Weiterentwicklung eines Coachees?
- Nach welcher Systematik lassen sich kleine und mittlere Herausforderungen im Alltag überwinden?
Unterstützung findest Du im GROW Modell und der systematischen Ziel- und Situationsanalyse.
Ergebnis: Herausarbeitung von Maßnahmen zur Zielerreichung und Problembehebung
Teilnehmer: mind. 1
Dauer: 5-20 Minuten (je Problem und Ziele sowie Anzahl der Teilnehmer)
Utensilien: Whiteboard/Flipchart/Metaplan-Wand, Klebezettel & Stifte oder Zettel & Stift
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Zweck
Nutze das GROW Modell für das Überwinden einer schwierigen Herausforderung oder dem Erreichen eines erstrebenswertes Ziels im Alltag. Das englischsprachige Akronym steht für Goal-Reality-Options-Will, zu deutsch Ziel-Optionen-Alternativen-Wille.
Das Modell unterstützt Dich ein kritisches zielorientiertes Denken bei Dir, einem Kunden oder einem ganzen Team herauszubilden. Dafür zerlegt das griffige Konzept die Problemanalyse und Lösungsfindung in vier Phasen, die Du auf Basis offener Fragen ausgestaltest.
Synonyme für das GROW Modell sind GROW Methode, GROW Framework, GROW Formel bzw. GROW Prinzip, teilweise mit einem Bindestrich zwischen den beiden Begriffen oder dem englischsprachigen Model mit einem ‚l‘.
Aufbau
Im Kern des GROW Modells stehen vier Themenbereiche, welche Du nacheinander mit zielorientierten Fragen ausprägst.
Goal setting (Ziel setzen) – „Was möchtest Du erreichen?“
Zunächst ermittelst Du mit das angestrebte Ziel, den Ziel-Stand.
- Was genau möchtest Du in drei Monaten/einem Jahr/… erreichen?
- Was ist Ihr wichtigstes Ziel? Was macht das Ziel so relevant für Sie?
- Wie würden sich die Dinge nach seiner Erfüllung gestalten?
- Was sind die wesentlichen Meilensteine zur Erreichung unseres Ziels?
- Mittels welcher Kennzahlen werden wir den Erfolg messen?
Sowohl Kurz- als auch Langfristziele sind möglich. Formuliere lösungsorientiert. Achte auch darauf, dass das Ziel tatsächlich erreicht werden kann, das heißt im Einflussbereich von Dir, Deines Coachees bzw. Teams liegt.
Reality checking (Realität prüfen) – „Worin besteht Deine aktuelle Situation?“
Klopfe nun die momentane Lage mit Blick auf das festgehaltene Ziel ab, den Ist-Stand.
- Worin bestehen unsere größte Herausforderung?
- Welche Aktionen wurden bereits unternommen?
- Welche Stakeholder sind involviert? Worin besteht ihre Rolle?
- Was hält Dich von einer Handlung zurück?
- Was wäre die Konsequenz, falls das Ziel nicht erreicht wird?
Gehe bei der Startpunktfixierung objektiv und beschreibend vor. Möglicherweise musst Du am Ziel aufgrund der Ausgangsfaktoren noch einmal nachjustieren.
Options (Alternativen sichten) – „Welche Verbesserungsmöglichkeiten hast Du?“
Konzentriere Dich nun auf potenzielle Optimierungsschritte, die Handlungsalternativen.
- Wie könnten wir das Hindernis aus dem Weg räumen?
- Was haben Kollegen/Wettbewerber/Externe in einer ähnlichen Situationen unternommen?
- Wer könnte uns bei diesem Sachverhalt weiterhelfen?
- Welche der verfügbaren Optionen ist die vielversprechendste?
Quantität geht vor Qualität. Lasse auch die Durchführbarkeit sowie die Randbedingungen zunächst außen vor. Baue auf den Antworten und Stichworten der vorangegangenen beiden Phasen ‚Goal‘ und ‚Reality‘ auf.
Will (Aufgaben planen) – „Was wirst Du für eine Verbesserung tun?“
Fixiere in der letzten Phase konkreten ToDos, die Folgeaktivitäten?
- Worin besteht Dein nächster Schritt in der Sache?
- Bis zu welchem Datum genau werden wir uns darum kümmern?
- Wen oder was brauchen Sie für eine Umsetzung?
- Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie verbindlich nimmst Du die Realisierung?
Aufgaben leiten sich aus vielversprechendsten Alternativen ab. Dokumentiere, wer, was bis wann zu erledigen hat.
Anwendung
Wende das GROW Modell allein für Dich, im 1-zu-1 Gespräch oder im Team an.
1. Vorbereiten
Stelle das GROW Modell, seine Struktur und den Ablauf kurz vor. Bitte um einen offenen, konstruktiven und anregenden Austausch. Beantworte Rückfragen und zeige die Bedeutung des zu entwickelnden Ergebnisses auf.
2. Anwenden
Gehe nacheinander durch die vier Buchstaben des GROW Modells und stimuliere mittels der Fragen den Problemlösungs- und Verbesserungsprozess.
3. Nachhalten
Mache das ‚Will‘ im Grow Modell durch die Vereinbarung von Folgeschritten verbindlich. Verteile Aufgaben mit Fristen und Verantwortung. Prüfe die Erreichung des Ziels.
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Beispiele
South West Coaching: The Grow Model in Action (7 min) – Kurzbeispiel für das Problem ‚Fertigstellung eines Berichts‘
Vor – & Nachteile
Pro
- Egal ob individuell oder in der Arbeitsgruppe – das praxisbewährte GROW Modell ist einfach erlernbar und umsetzbar.
- Dank seiner einprägsamen Bezeichnung lässt sich die Technik rasch merken und auch in hektischen Situationen direkt abrufen.
- Ob persönliche Weiterentwicklung, Zielerreichung durch Coaching oder Problemlösung im Team – das GROW Modell kannst Du flexibel anwenden.
Contra
- Das Modell setzt einen generischen Optimierungsrahmen. Diesen musst Du jedoch für das spezifische Problem bzw. Ziel anpassen.
Praxistipps
Tipp 1 – Antworten schriftlich festhalten
Auch wenn Du das GROW Modell allein für Dich anwendest: Halte die Antworten auf die vier Fragenbereiche visuell fest. Dein Kopf ist kein Datenspeicher, sondern Ideengenerierer und Problemlöser. Einmal zu (virtuellen) Papier gebracht, kannst Du auf den Vorschlägen aufsetzen und diese weiterentwickeln.
Tipp 2 – Als Leitfaden im Coaching Gespräch nutzen
GROW strukturiert Deine Coaching Session. Als roter Faden sorgt das Modell dafür, dass Dein Coachee mit praktischen Zielen und Aufgaben beendet.
Als Coach liegt Dein Fokus auf der Unterstützung. Statt Ratschläge zu geben, befähigst Du den Coachee mittels Fragen die optimale Alternative herauszufinden. Leiste Hilfe zur Selbsthilfe.
Tipp 3 – Zwischen Phasen eine Pause einlegen
Unterbreche die GROW Modellumsetzung, falls die Zeit für eine volle Anwendung fehlt oder Du mit einer Pause für frische Gedanken sorgen möchtest.
Gut geeignet für ein ‚Break‘ ist nach der zweiten Phase, daher zwischen ‚Reality‘ und ‚Options‘. Auch während einer Pause arbeitet der Kopf an Ideen, die Ist-Situation mit Blick auf das Ziel zu verbessern.
Tipp 4 – Zwischen Phasen hin- und herspringen
Du steckst in einer der vier Phasen des GROW Modells und kommst nicht weiter? Springe bewusst in eine vorangehende Phase.
- Mit ‚Reality‚ stärkst Du das Bewusstsein für den aktuellen Zustand.
- Durch ‚Goal‚ lenkst Du die Energie auf ein zielorientiertes Denken.
- In ‚Options‚ förderst Du die Kreativität im Finden verschiedener Möglichkeiten.
Lesetipp
In Coaching für die Praxis* beschreibt Erfinder John Whitmore detailliert das GROW Modell beim Einsatz im Coaching.
Ursprung
Geistiger Vater des GROW Modells ist John Henry Douglas Whitmore. Nach seiner sportlichen Laufbahn als Automobilrennfahrer war der Brite als Berater und Coach tätig, entwickelte in dieser Tätigkeit das prägnante vier-phasige Konzept.
Heute kommt das Modell von John Whitmore weltweit insbesondere beim Business Coaching zum Einsatz. Der Ansatz untergliedert eine Sitzung in vier Phasen die ein Coach und sein Coachee nacheinander durchlaufen.
Bonusmaterial
Sebastian Burkart: Das GROW Modell – erfolgreiches Coaching (6 min) – die Methode im Video erklärt
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