Circle of Influence

Der Circle of Influence – den Einfluss gezielt ausbauen

Als Projektleiter, Manager oder Wissensarbeiter bzw. deren Berater bist Du mit folgenden Fragen konfrontiert:

  • Was liegt im Einflussbereiches unseres Projektes und was außerhalb?
  • Welche Aspekte haben wir in der Hand, wo sind wir auf die Zuarbeit anderer Personen angewiesen?
  • Wie können wir gezielt wachsen und aktiv unseren Wirkungsbereich vergrößern?

Unterstützung findest Du im Circle of Influence sowie der Visualisierung und Vergrößerung des Einflussbereiches.


Ergebnis: Einflussbereich bzgl. einer Sache ist definiert

Teilnehmer: mind. 1

Dauer: 10 – 120 Minuten (je nach Umfang des Sachverhalts

Utensilien: Flipchart/Whiteboard/Metaplan-Wand, Klebezettel & Stifte oder Notebook, Projektor & Office Software


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Zweck

Der Circle of Influence hilft Dir den eigenen Kontroll-, Einfluss- und Betroffenheitsbereich strukturiert zu erfassen, zu visualisieren und auszubauen. Das grafische Werkzeug zeigt auf, was vollständig in Deinem Gestaltungsbereich liegt, wo Du vom Zutun Dritter abhängig bist und auf welche Dir wichtigen Dinge Du aktuell keinen Einfluss ausüben kannst.

Ganz gleich ob im Unternehmen, im Projekt oder für die eigene Persönlichkeit – der Circle of Influence unterstützt…

  • sich den momentanen Gestaltungsspielraum bewusst zu machen,
  • erforderliche Unterstützungsleistungen, Beschlüsse bzw. Informationen von Außen aufzuzeigen sowie
  • die Diskrepanz zwischen änderbaren und nicht-änderbaren Aspekten offenzulegen.

Zudem hilft Dir das eingängige Kreismodell aktiv zu werden und Deinen eigenen Wirkbereich gezielt auszudehnen.

Synonyme für den Circle of Influence sind Einflusskreis oder Kreis des Einflusses.


Aufbau

Circle of Influence – „Welchen Einfluss haben wir auf die uns wichtigen Aspekte?“

Der Circle of Influence unterteilt den aktuellen eigenen Einfluss in drei verschachtelten Kreisschichten. Den Kern formt der Kontroll-Kreis, umgeben vom Einfluss-Kreis und schließlich dem Betroffenheits-Kreis. Je weiter Du im Circle of Influence nach Außen gehst, desto geringer Dein Einfluss.

Verpasse Deinem Circle of Influence einen Titel. Dieser definiert den Betrachtungsgegenstand, beispielsweise ein Projekt, ein Service-Angebot, einen Prozessabschnitt oder das Arbeitsteam. Ergänze zudem die verantwortlichen Autoren sowie das Datum der letzten Änderung als Meta-Infos.

Circle of Influence
Struktur und Elemente des Circles of Influence

Notiere für den Betrachtungsgegenstand wichtige Aspekte wie Ergebnisse, Personen und Entscheidungen in prägnanten Worten auf separaten Merkkarten, Klebezetteln bzw. Haftnotizen. Die Karten verortest Du in den entsprechenden Kreisen. Sie lassen sich stapeln, entfernen und verschieben. Dein Circle of Influnce lässt sich somit anpassen und weiterentwickeln.

Kontroll-Kreis – „Welche uns wichtigen Aspekte haben wir vollständig in der Hand?“

Im Zentrum des Kreismodells steht der Kontroll-Kreis (engl. Circle of Control), daher alle Dir wichtigen und vollständig gestaltbaren Dinge.

  • Welche notwendigen Dinge können wir in kompletter Eigenregie erledigen?
  • Was liegt vollständig in unserer Entscheidung?
  • Für welche Schwerpunkte haben wir alles was wir brauchen?

Oft voll und ganz unter Deiner Kontrolle liegen beispielsweise Deine Wohnung, Handlungen, Gedanken, Beziehungen und Hobbys.

Einfluss-Kreis – „Welche uns wichtigen Aspekte können wir teilweise steuern?“

Den Kontroll-Kreis umgibt der Einfluss-Kreis (engl. Circle of Influence), also relevante Dinge, auf die Du jedoch nur zum Teil eine Wirkung ausüben kannst.

  • Welche Ergebnisse können wir nur partiell beeinflussen?
  • Für welche Dinge stehen wir mit Parallelvorhaben in Wechselwirkung?
  • Bei welchen relevanten Themen bestehen Abhängigkeiten zu Dritten?

Beispiele für Aspekte im Einfluss-Kreis sind Büro, Kollegen, Kinder, Kunden und Partner.

Betroffenheits-Kreis – „Welche der uns wichtigen Aspekte liegen außerhalb unserer Wirkung?“

Als äußere Schicht enthält der Betroffenheits-Kreis (engl. Circle of Concern) alle für Dich bedeutenden Dinge auf, die von Dir zum derzeitigen Zeitpunkt nicht geändert werden können.

  • Bei welchen uns wichtigen Themen benötigen wir Hilfe von Außen?
  • Wo kommen wir ohne die Entscheidung externer Instanzen nicht weiter?
  • Was betrifft uns, liegt jedoch gänzlich außerhalb unseres Gestaltungsrahmens?

Typische Vertreter nicht-beeinflussbarer und auf Dich wirkende Aspekte sind Wetter, Gesetze, Vergangenheit, Wettbewerber sowie Pandemien.


Anwendung

Den Circle of Influence kannst Du allein für Dich allein, in der Arbeitsgruppe oder für ein ganzes Unternehmen anwenden. Nachfolgend die Schritte für den Projekteinsatz im Workshop.

1. Workshop vorbereiten

Zeichne die drei Kreise ‚Kontrolle‘, ‚Einfluss‘ und ‚Betroffen‘ des Modells auf ein Whiteboard oder Flipchart. Alternativ pinnst Du eine Vorlage auf eine Metaplan-Wand oder projizierst die digitale Fassung per Beamer an eine weiße Wand.

Lege Stifte und Karten bereit und ernenne bei Umsetzung im Team einen Moderator und einen Protokollanten. Übersteigt die Gruppengröße sechs Personen, dann solltest Du Teilgruppen bilden, die parallel am Circle of Influence arbeiten. Notiere ebenfalls den zu betrachtenden Sachverhalt als Überschrift.

2. Kreise ausfüllen

Jeder der Teilnehmer der (Teil-)Gruppe nimmt sich für jeden Kreis 3 Minuten Zeit, notiert seine Ideen auf den Karten. Die Reihenfolge ist dabei nicht entscheidend.

3. Ergebnisse reflektieren & konsolidieren

Jeder Teilnehmer der (Teil-)Gruppe heftet seine Karten in das Circle of Influence Modell und erläutert seine Überlegungen. Die Teilnehmer haben nun die Aufgabe innerhalb von 10 Minuten die Ideen zu konsolidieren und sich auf eine Fassung zu einigen.

4. Kreise mit anderen Teilgruppen abstimmen

Arbeiten mehrere Teilgruppen parallel an verschiedenen Circles of Influence stimmen sich in diesem Schritt jeweils zwei Teams miteinander ab. Erneut besteht das Ziel darin, die verschiedenen Fassungen der Teilgruppen in eine gemeinsame Version zu überführen.

5. Circle of Influence feinschleifen & beschließen

Bei parallel arbeitenden Teilgruppen stellt nun jede Gruppe ihren Circle of Influence vor. Techniken wie die Ideenbewertung helfen das Herunterdampfen auf eine gemeinsame Fassung. Diese wird ebenfalls sprachlich feingeschliffen.

Nun priorisiert die Gruppe wesentliche Aspekte in den einzelnen Kreisen und bestimmt Maßnahmen samt Verantwortliche und Fristen den Einfluss zu halten, aufzubauen oder zu akzeptieren. Dabei reicht das Portfolio von Maßnahmen von einfachen Aufgaben (z.B. Absprache mit Parallelprojekt, Abschluss einer Versicherung) bis zu umfassenden Änderungsprogrammen (z.B. Umstieg auf ein nachhaltiges Produktportfolio, vollständige Reduktion der C02-Ausstoßes).

Der Circle of Influence ist ein zeitpunktbezogenes Modell. Je nach Erfolg der umgesetzten Maßnahmen sowie den Randbedingungen verändert sich der Einfluss, wächst an oder fällt ab. Halte den Circle of Influence griffbereit und verschiebe die Karten zwischen den drei Kreisen, ergänze neue oder oder entferne bestehende Karten.



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Beispiele

Reporting schlechter Verkaufszahlen im Vertriebsmeeting

Productivity Guy: Circle of Influence – What is it and Why You should Know About It (2 min) – Umgang mit schlechten Verkaufszahlen mittels des Circle of Influence


Vor- & Nachteile

Pro

  • Der Circle of Influence macht den eigenen Handlungsspielraum transparent. Das Kreismodell zeigt auf, was nicht, teilweise bzw. vollständig unter der eigenen Kontrolle liegt. Du fokussiert auf die gestaltbaren Dinge.
  • Der Ansatz ist rasch erlernbar und brauchbar für die Diskussion. Drei Kreise sind schnell an ein Flipchart bzw. auf ein Blatt Papier gezeichnet. Anschließend können direkt Maßnahmen beschlossen werden.
  • Das Modell und die damit verbundenen Fragen regen zum Handeln an – ganz gleich, ob es sich um ein Entwicklungsprojekt, eine Linienorganisation oder den Familienkreis handelt.

Contra

  • Der Circle of Influence unterteilt seine drei Bereiche nicht. Welche typischen Dinge sollten für Projekte im Kontroll-Kreis liegen? Was sind klassische ‚Einfluss-‚ bzw. ‚Betroffenheits-Aspekte‘ für eine Führungsrolle? Ein Klassifikationsschema für den Betrachtungsgegenstand musst Du individuell selbst ausarbeiten.
  • Analog erklärt das Modell nicht, mit welchen Maßnahmen der Einfluss auf die Dinge ausgebaut oder zumindest gehalten werden kann.
  • Die Kreisgrafik eignet sich nur für mittel- und langfristige Situationen. Bei dynamischen Themengebieten in denen sich der Einfluss aufgrund externer Faktoren, wechselnder Stakeholder bzw. neuer Ziele permanent wandelt, ist der Circle of Influence wenig nützlich.

Praxistipps

Tipp 1 – Kreismodell im Alltag präsent halten

Hänge den Circle of Influence an einem sichtbaren Ort an die Wand, beispielsweise am Eingang zum Projektraum oder direkt vor der Kaffeeküche. Mit dem Einflusskreis im Blick beschäftigst Du Dich stetig mit den gestalt- und nicht-gestaltbaren Dingen.

Tipp 2 – Offene Aspekte im Kreisumfeld verorten

Gelegentlich ist es für einen bedeutenden Aspekt unklar, ob sich dieser ganz oder nur teilweise unter Kontrolle befindet bzw. die Sache gänzlich außerhalb des eigenen Einflusssphäre rangiert.

Notiere den offenen Punkt dennoch auf einer Karte und hefte diese außerhalb des Kreismodells. Somit bleibt der Aspekt im Bewusstsein und kann später einer Schicht des Circle of Influence zugeordnet werden.

Tipp 3 – Auf Kontroll- & Einflussbereich konzentrieren

Zeit, Aufmerksamkeit und Energie widmest Du den Aspekten im Kontroll- und Einflussbereich Deines Circle of Influence. Hier kannst Du die Dinge nach Deinen Wünschen ändern bzw. zumindest anteilig mitgestalten. Konzentriere Dich auf Deine…

  • Mitstreiter und Unterstützer, statt Nörgler und Nein-Sager
  • entwickelbare Zukunft, statt vergangene bzw. unumstößliche Ereignisse
  • Ziele, Ergebnisse und Aufgaben, statt Hoffnungen, Zufälle und Risiken

Alle nicht änderbaren und auf Dich wirkenden Aspekte nimmst Du zur Kenntnis, machst diese aber nicht größer.

Tipp 4 – Kreiskategorien für Ideenbewertung nutzen

Das Brainstorming ist vorüber und eine Ideenmenge liegt vor Euch? Verwende den Circle of Influence als Bewertungsschema und entscheidet, welche Vorschläge…

  • vollständig unter Eurer Kontrolle liegen, damit umgesetzt werden können,
  • sich teilweise unter Eurem Einfluss befinden, damit zusammen mit anderen realisiert werden können sowie
  • im Betroffenheits-Kreis rangieren, damit von Euch nicht aufgegriffen werden.

Tipp 5 – Modell für das Risikoanalyse heranziehen

Nutze den Circle of Influence als Input für eine Risikoanalyse. Betrachte dazu die Karten im Einfluss- und Betroffenheits-Kreis.

  • Welche Ereignisse (partiell) außerhalb Eures Wirkungskreises gefährden die Zielerreichung?
  • Welche inhaltlichen oder organisatorischen Abhängigkeiten reduzieren Eure Chance auf Erfolg?
  • Welche Personen könnten Euer Fortkommen erschweren?

Setze Linderungsmaßnahmen auf. Schwäche mit diesen die Risiken ab oder räume diese ganz aus.


Ursprung

Der Circle of Influence geht auf Steven Richards Covey zurück. Der US-Amerikanische Autor, Coach und Sprecher beschreibt das Konzept in seinem Ratgeber Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg*.


Bonusmaterial

Thomas Grosser: Circle of Influence (1,5 min) – Kurzerklärung des Konzepts

„I am not a product of my circumstances. I am a product of my decisions.“

Stephen R. Covey, US-Amerikanischer Autor

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