Dirk Kreuters Vertriebsoffensive – ein Erfahrungsbericht
2017 besteht eines meiner Ziele darin, wirtschaftlich erfolgreiche Personen zu treffen. Warum? Ganz einfach. Ich möchte von diesen lernen, von ihrem Wissen profitieren. Was ist das Geschäftsmodell? Wie interagieren sie mit Kunden? Was lassen sie und warum? Nützliche Techniken und Ideen übertrage ich dann auf meine Beraterarbeit.
Nach dem Autor & Redner Hermann Scherer im Januar sowie dem Systemingenieur Colin Hood einen Monat später, besuchte ich Anfang März die Vertriebsoffensive 2017 von Dirk Kreuter. Und da Marketing & Sales auch für Consultants ein großes Thema ist, fasse ich die Essenz des Events in diesem Beitrag aus meiner Sicht zusammen.
Zentriert auf Dirk Kreuter – das Geschäftsmodell
Bei Ticketpreisen von 50 bis 100 Euro für zwei volle Trainingstage werde ich natürlich hellhörig. Wie finanziert der Verkaufstrainer Dirk Kreuter seine Vertriebsoffensive? Was ist sein Geschäftsmodell? Die Antwort: über die Anzahl der Teilnehmer. Bei 2.000 Personen sind das immerhin rund 150.000 Euro Umsatz, die deutlich teureren VIP Tickets nicht mitgerechnet. Auch lerne ich nach beiden Tagen: die Vertriebsoffensive dient Kreuter als Vertriebsplattform.
Sie erlaubt ihm zum Einen das Querverkaufen (Cross-Selling). Während des Events bringt Kreuter weiterführende Materialien wie Bücher, CDs und Tischkarten zum reduzierten Preis unter die Teilnehmer. Zum Anderen bedient er sich rigoros dem Hochverkaufen (Up-Selling), bewirbt seine Verkaufsseminare, die quer verteilt übers Jahr in Deutschland stattfinden. Flankiert wird diese Strategie durch ein ausgeprägtes Online-Marketing per Podcast, YouTube (Kreuter.TV) und Facebook. Aber nun zurück zur Vertriebsoffensive.
Vertrieb im B2B und B2C- die Trainingsinhalte
Vorteil, Merkmal, Zeugen. Fragetechniken, Kaufsignale, Einwandbehandlung. Angebotserstellung, Vertriebs-Mindset und Telefonakquise. Kreuter streift während der zwei Trainingstage viele Aspekte im Verkauf. Dazu nutzt er Flipcharts, Präsentationsfolien und Videos. Die Stunden vergehen im Flug, nie bin ich gelangweilt. Ein Impuls jagt den anderen, Ideen, Erkenntnisse und Aufgaben strömen auf mich ein.
Dabei meint es Kreuter ehrlich. Er ist Vertriebler aus ganzem Herzen, gibt seine 25 Jahre Sales-Erfahrung anhand vieler Beispiele motiviert an die große Runde weiter. Seine Mission: bis zum Jahr 2020 insgesamt 1 Millionen Menschen zu besseren Verkäufern ausbilden. Wichtige Stütze neben seinen Büchern spielt dabei die Vertriebsoffensive. Ziemlich schnell lerne ich als Teilnehmer: Vertrieb kommt vom Herzen, ist eine Lebenseinstellung. So spielen Themen wie Umfeld, Weiterentwicklung, Unternehmertum in den zwei Tagen eine zentrale Rolle.
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Abseits der großen Metropolregion – der Veranstaltungsort
Warum verlegt Dirk Kreuter seine Vertriebsoffensive 2017 in die Sparkassenarena Landshut, knapp 1 Autostunde von der bayrischen Hauptstadt München entfernt? Sicherlich hat das betriebswirtschaftliche Gründe. Eine Halle für mehr als 2.000 Personen im Südosten von Bayern anzumieten strapaziert das Veranstaltungsbudget weitaus weniger, als das Anmieten eines vergleichbaren Objektes in der Landeshauptstadt. Für die viele Teilnehmer bedeutet das: Pendeln und im Hotel schlafen. Glücklicherweise sind Übernachtungen in ländlichen Gefilden nicht so teuer.
Zur Sparkassenarena selbst: quadratisch, praktisch, funktionell. 2.000 Personen finden gut Platz auf den (nach 4 Stunden unbequem werdenden) Holzstühlen. Vier Leinwände vergrößern die Geschehnisse auf der wechselhaft ausgeleuchteten Bühne. Mit geschwungenen Lettern steht ‚Dirk‘ auf den gelb bestrahlten Vorhängen. Der Vertrauensaufbau zum Publikum beginnt bereits mit der Bühnendekokration, fährt es mir durch den Kopf. Dirk und Du. Die Teilnehmer und der Trainer agieren auf Augenhöhe.
Am Einlass erhält jeder ein schwarzes Armband. „Dirk Kreuters Vertriebsoffensive – So wirst Du zum BestSeller!“ steht auf elastischen Gummiband in goldenen Lettern. Für die nächsten beiden Tage fungiert das kleine Souvenir als Eintrittskarte. Das ist praktisch für den Teilnehmer. Das Eintrittsticket ist nun immer griffbereit. Und praktisch für Dirk Kreuter. Ein Armband wegzuwerfen wird vielen Personen schwerfallen. So liegt auch bei mir das kleine Werbegeschenk immer noch im Schlüsselkasten und erinnert mich regelmäßig an Dirk Kreuter.
Besonders von Berufseinsteigern besucht – das Publikum
40 – 20 – 20 – 20. Soll heißen: Geschätzt 40 Prozent der Teilnehmer sind zwischen 20 – 30 Jahren, sowie jeweils 20 Prozent zwischen 30 und 40, 40 und 50 bzw. 50 und 60 Jahren jung. Mit Mitte Dreißig und 10 Jahren Berufserfahrung fühle ich mich gut aufgehoben. So unterschiedlich die Altersklassen, so verschieden auch der Dresscode. Von Krawatte bis Motorradkombi mache ich alle Kleidungsstile aus. Mein Hemd und die schicke Hose treffen die goldene Mitte.
Offenbar überwiegt die Anzahl der Männer im Verkauf noch leicht. Auf der Landshuter Vertriebsoffensive sind jedenfalls spürbar mehr männliche als weibliche Kollegen. Eine spezifische Verdichtung in der Branche ist übrigens nicht auszumachen. Von Bayrischer Rundfunk-Journalist, über Hochzeitsfotograf und Suchmaschinen-Optimierer zu Radio-Werbefachmann ist das Feld bunt gemischt. Gleichgesinnte aus der Zunft der Unternehmensberater? Für mich leider Fehlanzeige.
Zwischen den Trainingseinheiten gut versorgt – die Pausen
Neben den Inhaltsblöcken sind sie bei einer Großveranstaltung enorm wichtig: die Pausen. Sie erlauben den Teilnehmern in Kontakt zu treten, Visitenkarten auszutauschen und zu netzwerken. Auch ich nutze die Gelegenheit, treffe aber in den insgesamt sechs Unterbrechungen von 30 bis 60 Minuten keinen einzigen Consultant an.
Alternativ gibt es dann noch den Imbiss. Für Brezeln, Bratwurst und Kaffee ist gesorgt. Das alles zum erschwinglichen Preis. Anders wie bei manchen Messen oder Fachkonkressen fühle ich mich hier nicht ausgenommen, sondern von der Tafernwirtschaft Hotel Schonbrunn freundlich und fair behandelt. Und wenn neben Diskussionen und Snacks noch Zeit bleibt, warten da noch die Verkaufstische mit mannigfaltigen Vertriebsprodukten. Natürlich von Dirk Kreuter zum extra-günstigen Veranstaltungspreis 😉
Dirk & seine Partner – die Referenten
Ein Vertriebstrainer, ein Fitnesscoach, ein Liedermacher – dieses Trio gestaltet die beiden Tage. Ganz vorne, Dirk Kreuter. Sechs ganze Stunden arbeitet der Verkaufstrainer pro Tag auf der Bühne. Dirk erklärt, moderiert, erzählt und motiviert. 100 Prozent Einsatz, Thema und Publikum sind ihm wichtig. Unterbrochen wird er durch Dr. Benjamin Baak der dreimal täglich mit kurzen Fitnesseinheiten das Publikum zum Sporten bringt. Und ganz nebenbei auf sein Unternehmen – der FitOffensive – verweist. Wissen und Bewegung würzt Andre Roszewicz alias aberAndre mit seinen beiden Musikeinlagen.
Das Konzept passt. Immerhin ist die Vertriebsoffensive ein Training, nicht eine Unterhaltungsshow. Mehrmals holt sich Dirk Kreuter aus dem Publikum Verstärkung, arbeitet mit Teilnehmern dann an ihrer Produktvorstellung. Teilweise gestalteten sich die Übungen aus meiner Sicht etwas langwierig, aber Können kommt nun mal durch Praxis.
Fazit
Falls Du noch wenig Erfahrung mit persönlichen Verkaufsgesprächen hast, kann ich Dir die Vertriebsoffensive von Dirk Kreuter ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Meine Erwartungen haben sich erfüllt. Alle Teilnehmer einte: sie wollen praxistaugliche Techniken von einem Vertriebsprofi erlernen. Da ändert auch das schöne Frühlingswetter und die abgedunkelte fensterlose Messehalle nichts. Weiterentwicklung ist Arbeit. Life ist Change. Das sang 1993 auch schon Haddaway. Übrigens ein Song, mit dem Kreuter seine Teilnehmer in die Pause entlässt.
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Hallo Christopher,
das klingt nach einer super Erfahrung! Letztes Jahr, als der Podcast aufgelegt wurde, konnte ich 2 Karten für Basel gewinnen und wir hatten ein Mega-Wochenende ;). Obwohl wir als Berater nicht wirklich Kaltakquise am Telefon betreiben, konnten wir trotzdem im Team trotzdem viel auf unsere Kommunikation und Angebote übertragen. Alles in allem also eine wirklich empfehlenswerte Veranstaltung, gerade auch für Berater.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
danke für Deine Erfahrungen. Neben der Neukundengewinnung lassen sich die Techniken & Methoden von Dirk Kreuter auch in anderen „Akquise-Bereichen“ einsetzen. Überzeugen der Kollegen, Umstimmen des Kunden, Beeindrucken einer interessanten Bekanntschaft 🙂
Beste Grüße + gute Woche,
Christopher
Hallo Christopher,
mein Eindruck beim ersten Besuch einer Vertriebsoffensive war ähnlich. Schnell habe ich aber festgestellt, dass man selbst aus dem Format der Veranstaltung etwas lernen und für das eigene Unternehmen umsetzen kann. Wir haben uns viele Tips von Dirk zu Herzen genommen, umgesetzt und damit viel erreicht. Deshalb haben wir dann auch Folgeseminare bei ihm gebucht, was unser Unternehmen tatsächlich auf ein neues Level gehoben hat. Wie bei allen Dingen im Leben ist es natürlich so. „Grau ist alle Theorie – man kommt nur weiter wenn man auch umsetzt!“
Viele Grüße
Alex.
Hallo Alex,
danke für Dein Kommentar. Auch 3 Jahren nach dem Event sind mir viele der Inhalte noch gegenwärtig. Die Vertriebsoffensive war auch Stein des Anstoßes für mein Buch Consulting Akquise Toolbox.
Viele Grüße, Christopher
Hallo Christopher,
vielen Dank für den Bericht dem ich nur zustimmen kann. Aufgrund der guten Erfahrungen mit den Live Veranstaltungen hatte ich mich dann für das Master of Sales Coaching angemeldet und das wiederum war der totale Reinfall. Videos zu verschiedenen Themen bekommt man wochenweise freigeschaltet, wobei die Inhalte für alle die sich schon mit der Thematik beschäftigt haben oder auf einer Dirk Kreuter Veranstaltung waren, nicht neue sind. In Gruppen-Videokonferenzen mit den anderen Teilnehmern darf man dann Fragen stellen, die oft beantwortet werden (nach einiger Zeit kennt man die Antwort auch schon), ab und an aber wird auch auf die kommenden Videos verwiesen, was vorzugsweise bei den nicht so einfachen Fragen der Fall ist. Ich ziehe daher das Fazit, das Geld wäre in ein individuelles 1:1 Coaching mit einem „normalen“ Coach deutlich besser angelegt – leider bin ich durch die Erfahrung mit dem Master of Sales Coaching so misstrauisch geworden, das ich erstmal keinem Coach mehr traue und das ist wirklich sehr bedauerlich, denn es gibt natürlich auch genügend Coaches die einen wirklich gut voranbringen und bisher hatte ich eigentlich immer gute Erfahrungen mit Coachings. Schlimm, das eine einzelne Erfahrung so nachhaltig das generelle Vertrauen erschüttert und ich weiß auch gar nicht wie ich damit umgehen soll. Den letzten Coach, mit dem ich parallel zum Master of Sales zusammenarbeiten wollte, bin ich quasi in aller letzter Sekunde abgesprungen, weil er ein paar Dirk Kreuter Techniken angewandt hatte und ich da nur noch rot gesehen und so schnell es geht die Beine in die Hand genommen hatte……
Würde mich daher interessieren, ob du auch schon in ein Coachingprogramm mit Dirk Kreuter warst und wie deine Erfahrung war?
Viele Grüße,
Nikki
Hallo Nikki,
danke für das Teilen Deiner Erfahrungen. Am Coaching Programm von Dirk Kreuter habe ich nicht teilgenommen, obwohl mich sein Vertriebsteam nach der Veranstaltung mehrmals dazu telefonisch kontaktiert hat.
Die Vertriebsoffensive ist einen Massen-Veranstaltung für das Massenkompatible Thema ‚Vertrieb‘. Ob sich ein anschließendes Coaching lohnt, hängt neben dem Coach auch von Deiner Ausgangssituation, Zielen und Randbedingungen ab.
Grüße, Christopher
Vielen Dank für deinen tollen Erfahrungsbericht! Ich muss sagen, dass ich Dirk Kreuter bisher eigentlich NUR für seine Vertriebsoffensive kannte. Ich bin gerade durch Zufall mehr darauf gestoßen, was er alles so anbietet (vgl. https://www.fuckingmonday.com/dirk-kreuter/. Hast du denn auch schonmal an der Marketing-Offensive zum Beispiel teilgenommen?
Viele Grüße
Stefan
Danke für den Link und den Hinweis 😉 Christopher