Als ProjektleiterManager oder Wisssensarbeiter bzw. deren Berater bist Du mit folgenden Fragen konfrontiert:

  • Auf welche Geschäftsziele zahlt unser Projekt bzw. unsere Abteilung ein?
  • Wer ist der Ergebnisempfänger unserer Leistung?
  • Wie stehen die Stakeholder in Zusammenhang zu den Zielen und Ergebnissen?

Unterstützung findest Du in der Impact Map und dem Verfahren des Impact Mappings.


Ergebnis: Zusammenhang zwischen Geschäftszielen, Anforderungen, Aktivitäten, Ergebnisse und Maßnahmen transparent

Teilnehmer: mind. 1 Person

Dauer: 30 bis 90 Minuten (je nach Ziel)

Utensilien: Whiteboard/Flipchart/Metaplan-Wand, Moderationskarten & Stifte oder Notebook & Office Software

Zweck

Beim Impact Mapping ordnest Du Aktivitäten, Ergebnissen, Maßnahmen und Anforderungen einem konkreten Geschäftsziel zu. Diese Verknüpfung visualisierst Du mittels der Impact Map, einer Sonderform der Mind Map

Impact Mapping ist ein modernes Instrument strategischer Planungstechnik. Es zeigt, welche Tätigkeiten auf welches Ziel einzahlen und hält dazu an Tätigkeiten ohne Ziel abzubrechen.

Egal ob im Projektgeschäft oder im Regelbetrieb in der Linie – durch Impact Mapping arbeitest Du an genau den Dingen, die einem Ziel zuträglich sind. Hinter jeder Aktivität steckt eine klare Absicht.

Synonyme für Impact Mapping sind Auswirkungs-Zuordnung sowie das Ergebnis Impact Map.


Aufbau


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Impact Map – „Wer erreicht wie und womit das Ziel?“

Eine Impact Map umfasst genau ein Ziel, welches mit einem oder mehreren Aktoren direkt verknüpft ist. Die Aktoren sind wiederum mit Auswirkungen, diese schließlich mit Ergebnissen verbunden. Damit ergibt sich eine Kette von Ziel zu Ergebnis bzw. eine Baumstruktur von Ziel zu den verschiedenen Ergebnissen.

Impact Mapping
Struktur und Elemente der Impact Map

Versehe Deine Impact Map immer mit Meta-Informationen. Dazu gehört ein aussagekräftiger Titel, das Datum der letzten Änderung sowie der Name der verantwortlichen Autoren.

Ziel (engl. Goal)

Definiert das Warum, daher das SMARTe – zumindest messbare und terminierte – Geschäftsziel das erreicht werden soll. Typische Leitfragen, um an das Ziel zu gelangen sind:

  • Mit welchem Zweck tun wir das?
  • Was ist unser Bedarf?
  • Welches Problem wollen wir lösen?

Aktoren (engl. Actors)

Beschreibt das Wer, daher die möglichen Stakeholder, welche die Ergebnisse beeinflussen können bzw. an deren Entstehung mitwirken. Leitfragen sind:

  • Wer setzt die Zielerreichung um?
  • Wer profitiert/verliert vom Zielzustand?
  • Wer wird durch das Ziel positiv/negativ beeinflusst?

Auswirkungen (engl. Impacts)

Legt das Wie fest, daher die Verhalten bzw. die Verhaltensänderung, welche die Aktoren benötigen, um das Ziel zu erreichen. In der Map verknüpft Du Aktoren mit dem Geschäftsziel. Mögliche Fragen sind:

  • Wie können die Aktoren helfen, dass Ziel zu erreichen?
  • Wie könnten die Aktoren die Zielerreichung verhindern?
  • Wie sollte sich das Verhalten der Aktoren ändern?

Ergebnisse (engl. Deliverables)

Fixiert das Was, daher welche Anforderungen, Maßnahmen, Aufgaben, Ergebnisse etc. und in welchem Umfang getan werden müssen, um das Ziel zu erreichen. Geeignete Leitfragen sind:

  • Was kann getan werden, um die Auswirkung zu erreichen?.
  • Was für ein Ergebnis führt zu einer Auswirkung?
  • Was für eine Anforderung muss für eine Auswirkung erfüllt werden?

Beachte: Bei den Aktoren, Auswirkungen und Ergebnissen sowie den Verknüpfungen handelt es sich um testbare Hypothesen. Bevor Du sicher gehen kannst, dass diese Annahmen tatsächlich auf ein Ziel einzahlen, musst Du sie zunächst validieren, das heißt bestätigen oder widerlegen.


Anwendung

Impact Mapping kannst Du allein oder im Team zum Einsatz bringen. Absolviere folgende fünf Schritte, um zur perfekten Impact Map zu gelangen.

1. Ziele definieren

Fixiere ein messbares Ziel und lege dessen zeitlichen Rahmen fest. Am besten Du definierst auch gleich einen ersten Projektmeilenstein, um dieses Ziel zu erreichen. Achte in allen Fällen darauf, dass das Ziel einen Geschäftsbezug hat und die Messmethoden klar sind.

2. Aktoren verknüpfen

Überlege Dir Aktoren, die mit diesem Ziel im Zusammenhang stehen. Verknüpfe Ziel und Aktor wie bei einer Mind Map mit einer simplen Linie.

3. Auswirkungen finden

Finde nun Auswirkungen, daher Handlungen der Aktoren, die Dir helfen, das Ziel zu erreichen. Ordne die Auswirkungen den Aktoren zu.

4. Ergebnisse erarbeiten

Erarbeite anschließend konkrete Ergebnisse, Aktivitäten und Anforderungen, die erledigt werden müssen, damit der Aktor zur zielführenden Handlung veranlasst wird. Priorisiere Deine Ergebnisse, beispielsweise anhand der Umsetzungskosten und der wahrgenommene Nutzen für den Kunden.

5. Annahmen validieren

Überprüfe schließlich die Top-Prio Ergebnisse und entscheide dann, ob der Zweig Ergebnis-Auswirkung-Aktor dem Ziel tatsächlich zuträglich ist und daher weiter verfolgt werden sollte. Mit jedem dieser Tests lernst Du dazu, erkennst, ob sich das Aktorenverhalten zum positiven (Ziel hin) verändert.

Durchlaufe die Schritte 2 bis 5 wiederholend und ergänze nach und nach Alternativen. Um noch mehr Ideen zu erhalten, kombinierst Du Impact Mapping mit Kreativitätstechniken wie dem Brainstorming, der 6-3-5 Methode oder der 6-Hüte-Methode. Die aufgestellten Hypothesen testest Du anschließend mit Hilfe der Testkarte.


Beispiele

Impact Mapping für Consulting-LIFE.de

Die Abbildung zeigt eine unvollständige Impact Map am Beispiel Consulting-LIFE.de. Das Ziel ‚Erhöhe Blogleser um 10 Prozent in 2020‘ kann unter anderem durch die Aktoren Blogstammleser, andere Blogautoren sowie Websuchende erreicht werden. Damit diese ein bestimmtes Verhalten zeigen, das heißt eine Auswirkung hinzukommt, sind verschiedene Ergebnisse in Betracht zu ziehen.

Als Arbeitshypothese nimmst Du beispielsweise an, dass das Ziel mit Hilfe des Aktors ‚Blogstammleser‘ erreicht werden kann. Den Beweis musst Du jedoch durch die Fertigstellung der entsprechenden Ergebnisse noch antreten. Testkarten helfen hier.

Impact Mapping
Beispiel einer Impact Map für eines der Blog-Ziele von Consulting-LIFE.de

Nicht jeder Pfad muss umgesetzt werden. Die Auslieferung eines Ergebnisses kostet Zeit und Geld. Wäge ab, wieviel Du und Dein Team bereit sind für ein Resultat und damit in ein Ziel zu investieren.


Vor- & Nachteile

Pro

  • Das Impact Mapping rückt das Ziel in den Vordergrund. Eigenschaften, Merkmale, Anforderungen etc. stehen zurück.
  • Die Technik spannt einen Lösungsraum auf aus dem Du Dich dem Ziel aus verschiedenen Richtungen her annähern kannst.
  • Ein Neuling erlernt die Grundzüge der Methode innerhalb von fünf Minuten. Die resultierende Impact Map ist nützlich für die Kommunikation mit Linie und Management.
  • Die grafische Herangehensweise unterstützt die rasche Variation neuer Ideen, sowohl auf einer operativen als auch strategischen Ebene.

Contra

  • Da Impact Mapping eine relativ junge Methode ist, die zudem aus dem Software Engineering kommt, kann es sein, dass bei Anwendung im Team zunächst Vorbehalte bzgl. der Anwendung existieren. Trete diesen mit einem konkreten Beispiel und dem damit verbundenen Nutzen entgegen.
  • Die Methode ist etwas komplizierter als das QHAR Prinzip, die SMART Methode oder das Zieldiagramm. Gerade die Verbindungen zwischen Aktoren und Auswirkungen bzw. Auswirkungen und Ergebnissen liegen Neulingen nicht sofort auf der Hand.
  • Die Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen sind nur qualitativer Natur. Wie stark ein Stakeholder auf ein Ziel einzahlt bzw. ein Ergebnis eine Auswirkung beeinflusst, kann aus einer Impact Mapp nicht abgelesen werden.

Praxistipps

Tipp 1 – Ergebnisse ohne Zielbezug ausklammern

Scheue nicht davor zurück, Ergebnisse mit geringer Aussicht auf Beitrag zu einem Ziel fallen zu lassen. Ein Ergebnis ist eine Option. Es verursacht zeitlichen Aufwand und finanzielle Kosten, hält Dich von der Entwicklung anderer nützlicher Ergebnisse ab.

Tipp 2 – Stakeholder ab Start in Erstellung einbinden

Binde die durch eine Stakeholderanalyse aufgespürten Wissensträger und Entscheider frühzeitig in die Entstehung Deiner Impact Map ein. Diese betrachten das Ergebnis dann als ‚ihr Baby‘, teilen zudem ein gemeinsames Verständnis bzgl. Begriffe und Zusammenhänge.

Tipp 3 – Bezeichnungen einheitlich formulieren

Formuliere Ziele, Aktoren, Auswirkungen und Ergebnisse immer auf die gleiche Weise.

  • Für ein Ziel sowie die Auswirkungen beschreibst Du in imperativer Form (z.B. „Erhöhe Blogleser um 10 Prozent in 2020.“)
  • Für Aktoren und Ergebnisse nutzt Du ein Substantiv (z.B. Blogleser).

Tipp 4 – Methode zur Ergebnispriorisierung nutzen

Ebenfalls möglich ist eine inverse Anwendung der Methode mit dem Zweck, effektive von weniger effektiven Aufgaben zu trennen. Hast Du spezifische Ergebnisse auszuliefern, kannst Du Dich umgekehrt fragen, bei welchen Aktoren diese zu einer spezifischen Wirkung führen und was für ein Ziel damit (wenn überhaupt) erfüllt wird.

Falls ein Ergebnis ein offizielles Ziel nur mäßig unterstützt, solltest Du darüber nachdenken die Arbeit an diesem zu verschieben.

Tipp 5 – Im diversifizierten Team erarbeiten

Beim Impact Mapping ist die Gruppenarbeit mit Personen aus unterschiedlichen Bereichen vorteilhaft. Die diversifizierten Akteure bringen ihre individuelle Sichtweise, Erfahrungen und Kenntnisse bzgl. Ziele, Aktoren, Auswirkungen und Ergebnisse ein.

Die resultierende Impact Map ist umfassender. Zudem gestaltet sich die sich anschließende Abstimmung und Verabschiedung einfacher, als wenn das Ergebnis nur von einer homogenen Gruppe erstellt wurde.

Lesetipp

Am besten Du surft auf der Webseite von Gojko Adžić unter www.impactmapping.org vorbei. Dort bietet Dir der Erfinder von Impact Mapping weiterführende Infos und Material für Workshops.


Ursprung

Hinter Impact Mapping steckt der Serbe Gojko Adžić. 2012 verfasste der inzwischen nach England emigrierte Softwareberater das Buch Impact Mapping: Making a Big Impact with Software Products and Projects*.

Ursprünglich konzipierte Adžić Impact Mapping für die Softwareentwicklung. Sein Hauptanliegen war es, den Graben zwischen Fachabteilungen und IT zu schließen. Informatiker sollten nicht nur technisch denken, sondern auch den wirtschaftlichen Mehrwert ihres Tuns im Blick haben. Durch und durch agil, hilft die Methode, Fachexperten und Technikern ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln.


Bonusmaterial

Are you Modeling: Impact Mapping – Visualizing impacts of your software with a demo with Astah (4 min) – Kurzerklärung der Methode

Gojko Adžić: Impact Mapping with Innovation Games (66 min) – Vortrag vom Erfinder zu seinem Konzept


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